Mittwoch, 5. Dezember 2012
Woche 1 - 10 Zigaretten pro Tag
Ich möchte schlanker, aktiver und erfolgreicher werden, aber leider muss ich mit den Zigaretten anfangen.

Nachdem ich Jahre lang nur gelegentlich geraucht habe, hängen meine Venen nun am Nikotinstängel.
Die Gründe sind die üblichen: Rauchendes Umfeld, Stress, Nervösität usw.
Bei meiner letzten Diät war es beruhigend sich wenigstens irgendetwas in den Mund stopfen zu können. Außerdem überforderte mich mein letzter Job, und die Glimmstängel ermöglichten mir regelmäßige Pausen.
Tja, und wieder: "schade, scheiße".

In meiner letzten disziplinierten Phase habe ich mehrmals versucht wenigstens die Zigaretten zu zählen. Da ich damals primär mit meinem Ernährungstagebuch beschäftigt war, habe ich das nur selten geschafft.
Die Anzahl lag aber irgendwo zwischen 10 und 30. An stressarmen Tagen bestenfalls 10, ansonsten 20, und beim Feiern in Ausnahmefällen auch mal zweieinhalb Päckchen.

Der Sprung auf 10 Zigaretten ist daher schon recht groß.
Eigentlich brauche ich allein morgens drei oder vier Zigaretten für mein Wach-werd-Ritual, aber in den letzten Wochen machen mich Zigaretten prinzipiell nur müde. Oft drücke ich die Kippen nach der Hälfte wieder aus.

Ich möchte mich nicht weiter derart vergiften.
Ich habe genügend Kettenraucher in meinem Umkreis um zu wissen, dass das Rauchen in der Regel nicht spurlos am Körper vorbeigeht.
Und was wäre, wenn sich ungeplanter Nachwuchs ankündigen würde? Ich habe gelesen, dass man schon sechs Monate vor der Schwangerschaft das Rauchen aufgeben soll.
Ausserdem würde mein Freund sicher auch etwas weniger Rauchen, wenn ich nicht mitrauche. Das täte auch ihm gut.
Also es gibt viele Gründe!

Ich habe ein Zigaretten-Etui. So ganz schlimm mit aufgeklebtem Leofell ;)
Das werde ich morgens mit 10 Zigaretten befüllen. Fertig.

Um das ganze nicht unrealistisch zu machen, klammere ich alkoholische Feierlichkeiten von meinem Vorsatz aus.

Auf lange Sicht möchte ich wieder zur Gelegenheitsraucherin werden.

PS: Wusstet ihr, dass Zigaretten laut Wikipedia Zucker, Lakritz, Kaffee und Kakao enthalten? Die sollen den Qualm erträglicher machen.



"For Those Who Do"
Es gibt Werbeslogans, die einen bestenfalls zum Lächeln bringen ("Trinke Fanta - Sei Bamboocha!"), aber hier und da schafft es die Werbeindustrie Dinge genau auf den Punkt zu bringen. Zum Beispiel Lenovo:

"For Those Who Do"

Dieser Satz stand schon oft über meinen To-do-Listen. Denn am Wollen, Wünschen, Ausmalen und Ersehnen mangelt es mir nicht. Der Knackpunkt ist auch selten die Frage "wie" ich meine Wünsche konkret erreichen könnte.
Das Problem ist das Anfangen und das Durchhalten.

Durchaus habe ich immer wieder fünf Kilo abgenommen, phasenweise gesünder gegessen, mehr Sport gemacht, bin früher aufgestanden und habe meine Tage besser genutzt.

Aber dann kam zum Beispiel ein Urlaub dazwischen. Und zum Urlaub gehört ja vermeintlich auch Völlerei und Faulenzen. Und abends ein Bierchen und "lecker" Zigarettchen.
Und nach dem Urlaub von Burgern zu Salat zurück zu finden erwies sich oft genug als unmöglich.

Ich glaube es gibt viele Gründe für mein ungezähltes Scheitern.

Zum Beispiel meine Neigung zu Extremen.
Ich tue mich schwer damit weniger und gesünder zu essen. Versuche ich es, ende ich gewöhnlich nach ein Paar Wochen bei einer Nahrungszufuhr von 500 Kalorien. Dann bin ich nicht mehr leistungsfähig und päppel mich über kurz oder lang mit Burgern wieder auf.

Ein weiterer Grund sind mein Perfektionismus und meine Ungeduld.
Stagniert das Gewicht plötzlich, obwohl ich kaum noch etwas esse? Dann bin ich wohl geboren um fett zu sein, werde nie abnehmen und kann mir auch gleich eine Pizza in den Ofen schieben.
Ein Ernährungstagebuch war mir anfangs eine Hilfe. Aber auch damit habe ich es geschafft letztlich viel zu wenig zu essen und dann aufzugeben.

Ich glaube ein Kernproblem ist auch, dass ich nicht genügend an mich glaube.
Mal bewusst, mal unbewusst, streiten in mir ein Engelchen und ein Teufel. Der Engel sagt mir, dass ich genügend Geist und Ehrgeiz habe um viel zu Erreichen. Der Teufel sagt mir, dass die Zeit für große Taten langsam rum ist, dass sich beruflich und gesellschaftlich die Schlinge enger zieht und dass ich doch nicht ernsthaft glaube nach 10 Jahren Diät wirklich mal ab- statt zuzunehmen.

Nun, falls ihr ähnliche Probleme habt, erhofft ihr euch wahrscheinlich, dass ich die Lösung gefunden habe.
Tja, wie singt Funny van Dannen: "Schade Scheiße". Leider bleibt mir auch nichts anderes übrig als an diesen Problemen herumzudoktorn.
Meine Schwächen zu kennen, gibt mir aber immerhin eine faire Chance auf Erfolg.

Das 1000-Schritte-Programm ist eben diesen Schwächen geschuldet.

Ich gebe es auf innerhalb weniger Wochen mein Leben ändern zu wollen.
Stattdessen werde ich mir jede Woche eine kleine Veränderung vornehmen. Manchmal werden es Wochenziele sein, manchmal langfristige Veränderungen. Ich werde euch berichten, ob bzw dass ich meine Pläne einhalte.
Und ihr könnt meine Einträge kommentieren, und mich vielleicht ausbremsen, wenn ich mir zuviel vornehme.
Mein Ernährungstagebuch war mir bei meinem letzten Versuch einige Wochen lang eine Hilfe, also setze ich darauf, dass das Aufschreiben an sich mir hilft mich zu strukturieren. Ich hoffe darauf, dass dieser öffentliche Versuch mir ein wenig hilft mich zu disziplinieren. Und ich hoffe, dass das Bloggen mir soviel Spaß macht, dass es einen weiteren Grund darstellt nicht Aufzugeben.

Was ich erreichen möchte?

An erster Stelle möchte ich meinem eigenen Idealbild näher kommen.
Nur näher - das Streben nach Perfektion möchte ich ausgliedern.

Ich möchte gesünder und aktiver leben. Ich möchte beruflich auch erfolgreicher werden. Mehr aus meinen Fähigkeiten machen.
Letztlich möchte ich natürlich auch mehr Anerkennung. Und mehr Selbstbewusstsein.
Ich weiß, man wird nicht selbstbewusster, weil man 10 kg weniger wiegt. Aber ich denke ein aktiveres Leben, ein guter Job, das Gefühl etwas aus sich zu machen, helfen durchaus um selbstbewusster zu sein.

In diesem Sinne begrüße ich euch auf meinem Blog und freue mich auf eure Kommentare und vielleicht den ein oder anderen Mitstreiter.

La Jaz